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erstellt am:
24.09.2025
PI 071/2025
Mit klaren Maßnahmen und konkreten Unterstützungen hat die Task-Force wichtige Impulse für die Energiewende in Niedersachsen gegeben und einen wertvollen Beitrag zu deren Beschleunigung geleistet. „Die Genehmigungs- und Ausbauzahlen der Windenergie- und Photovoltaikanlagen in Niedersachsen haben sich vervielfacht. Die Task-Force hat für neuen Schub beim Ausbau unserer Erneuerbaren in Niedersachsen gesorgt“, betonen Ministerpräsident Olaf Lies, Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer und Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte zum Abschluss der Arbeit der Task-Force. „Damit hat die Task-Force die Aufgabe, für die sie eingesetzt wurde, erfüllt. Die Arbeitsprozesse können nun in den vorhandenen Strukturen der Landesregierung fortgeführt werden.“
Die Task-Force Energiewende hatte im zweiten Quartal 2023 ihre Arbeit aufgenommen und seitdem eine Vielzahl von Beiträgen zur Beschleunigung der Energiewende erarbeitet und umgesetzt. Ziel war, alle auf Landesebene umsetzbaren Maßnahmen systematisch zu identifizieren sowie die Planungs- und Genehmigungsbehörden konkret zu unterstützen.
In dem Arbeitsprozess mit den Kommunalen Spitzenverbänden sowie den maßgeblichen Akteuren der Energiewende galt es, zu den besten Lösungen für konkrete Ausbauhemmnisse sowie Umsetzungsproblemen der Energiewende und der Transformation der Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität zu kommen. Einen wichtigen Anteil hatte daran die Arbeitsstruktur der Task-Force, in der sich ein breites Spektrum von Stakeholdern aktiv und konstruktiv eingebracht hat. „Diese haben den Erfolg der Task-Force maßgeblich mitgeprägt“, so Energie- und Klimaminister Meyer. „Den Ausbau der Photovoltaik, der Windenergie sowie der Stromnetze haben wir in den letzten zweieinhalb Jahren deutlich vorangetrieben. Der Anteil am Bruttostromverbrauch der Erneuerbaren Energien ist von 81,1 Prozent (2021) auf 102,3 Prozent (2024) gestiegen. Erstmals erzeugen wir mehr Strom aus Sonne, Wind und Biogas als wir verbrauchen. Wir haben mit der Task-Force die Grundlagen geschaffen, damit dieses Tempo jetzt verstetigt wird. Niedersachsen wird zum Energiemotor Europas“, so Meyer weiter.
„Unsere Ämter für regionale Landesentwicklung beraten und unterstützen die Träger der Regionalplanung bei der Bereitstellung von Flächen für die Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik. Die Genehmigungs- und Zubauzahlen sind eine sehr erfreuliche Entwicklung und das Ergebnis von gemeinsamen Anstrengungen der Planungsbehörden des Landes und der Kommunen. Dieser gute Austausch wird natürlich auch nach dem Ende der Task-Force weiter fortgeführt werden“, so Raumordnungsministerin Miriam Staudte.
Für die zukünftigen Anstrengungen im Bereich der Energiewende sind die Weichen nun gestellt: Die bestehenden Arbeitsprozesse werden vollständig in die Arbeitsebene integriert, dort fortgeführt und von den Fachbehörden und der Landesregierung weiterhin eng begleitet. „Das Ziel steht: Wir werden für Niedersachsen eine unabhängige, sichere und klimaneutrale Energieversorgung aufbauen. Wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz gehen in Niedersachsen Hand in Hand. Wir werden so Niedersachsen zu einem starken und klimaneutralen Industriestandort mit zukunftsfähigen, guten Arbeitsplätzen und Wertschöpfung vor Ort entwickeln“, so Ministerpräsident Olaf Lies.
Zahlen, Daten, Fakten zu den Ergebnissen der Taskforce Energiewende
Der Ausbau der Photovoltaik konnte um den Faktor drei beschleunigt werden. So wurde im Jahr 2024 mit dem Rekordwert von über 1.600 MW Photovoltaikleistung zugebaut. Insgesamt sind in Niedersachsen inzwischen rd. 10.000 MW Photovoltaik-Leistung installiert. Auch das bisher in Niedersachsen noch weniger vertretene Segment der Freiflächen-PV hat in den letzten beiden Jahren an Schwung gewonnen und verzeichnete im Jahr 2024 mit einem Faktor von 4 den größten Zuwachs im Zubau.
Die Zubauzahlen für die Windenergie sind ebenfalls deutlich gestiegen: Wurden im Jahr 2022 noch knapp 460 MW an Nettoleistung zugebaut, waren es im Jahr 2024 schon fast 700 MW. Noch deutlicher fiel die Steigerung im Bereich der Genehmigungen für Windenergieanlagen aus, denn diese haben sich in den letzten beiden Jahren verdoppelt: Von knapp 1.000 MW im Jahr 2022 auf über 2.000 MW im Jahr 2024. Die Genehmigungsdauer in Niedersachsen wurde ab Vorlage der vollständigen Antragsunterlagen auf 3,5 Monate verringert. Bundesweit sind es 9 Monate. In der Summe sind inzwischen über 13.000 MW Leistung Windenergie installiert.
Diese Erfolge sind auch auf die unterschiedlichen Maßnahmen der Task-Force zurückzuführen. Hierzu gehören beispielsweise:
Eine zentrale Maßnahme der Task-Force Energiewende war außerdem die Einrichtung des Personalverstärkungsprogramms „Verfahrensbeschleunigung Energiewende“. Damit werden auch zukünftig die Planungs- und Genehmigungsbehörden in Niedersachsen unterstützt.
Auch die 2023 eingerichtete Servicestelle Erneuerbare Energien (SEE) unterstützt sehr konkret die Arbeit die Genehmigungsbehörden. Sie berät die vorwiegend kommunalen Behörden etwa dabei, Flächen für Windenergie- und Freiflächen-PV-Anlagen auszuweisen und entsprechende Vorhaben zu genehmigen. Die SEE ist Ansprechpartnerin bei rechtlichen Fragen der Behörden, hält ein vielfältiges Informationsangebot für Genehmigungsbehörden und Vorhabenträger vor und bietet themenbezogene Fachveranstaltungen sowie vielfältige Vernetzungsangebote für die Akteure an. Zudem interveniert und moderiert sie bei schwierigen Genehmigungsverfahren. Auch in Zukunft bleibt die SEE wichtiger Ansprechpartner der Genehmigungsbehörden.
Für die Energiewende ist neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien auch und vor allem der Netzausbau entscheidend. Auch hier wurden in der Task-Force Instrumente entwickelt, um im engen Austausch mit den Netzbetreibern möglichst viele Hürden aus dem Weg zu räumen. Das vorhandene Monitoring für die Übertragungsnetzbetreiber wurde dabei auf die Verteilnetzebene ausgeweitet. Die Landesregierung hat damit auf beiden Netzebenen die Möglichkeit, bei Schlüsselprojekten für den Netzausbau schnell und unkompliziert die Behörden sowie die Vorhabenträger zu unterstützen und so komplexe Vorhaben zu beschleunigen. Durch Fachveranstaltungen und fokussierte Zusammenkünfte der beteiligten Akteure wurden ebenfalls neue wichtige Aspekte im Netzbereich, wie die Überbauung von Netzverknüpfungspunkten oder die netzdienliche Integration von Batteriespeichern in das Energienetz, entscheidend vorangebracht.
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erstellt am:
24.09.2025