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Umweltministerium: Einsatz von Mikroplastikpartikeln muss verboten werden – Postkartenaktion „Kein Müll ins Meer“

Pressemitteilung 115/2015

Auch in diesem Jahr wird das Niedersächsische Umweltministerium seine Postkartenaktion „Kein Müll ins Meer“ fortsetzen. In allen Einrichtungen des Nationalparks Wattenmeer werden wieder gratis Postkarten bereitliegen, auf denen Feriengäste und Einheimische umweltbewusste Grüße von der Nordseeküste versenden können. Mit dieser Aktion informiert das Umweltministerium über die zunehmenden Gefahren durch Plastikmüll in den Weltmeeren und unterstützt die Abfallsammelaktionen von Küstenfischern und Verbänden unter dem Titel „Fishing for Litter“.


Umweltminister Stefan Wenzel: „Die zunehmenden Meldungen und die Ergebnisse von Studien über den Eintrag von Müll ins Meer sind alarmierend. Besondere Gefahren gehen von Mikroteilchen aus Kunststoffen aus, die die Nahrungskette bedrohen, weil die Immunsysteme von Meerestieren überlistet werden können. Damit könnten die Plastikteilchen am Ende mit dem Fisch wieder auf dem Teller des Menschen landen. Ein großer Teil des Mülls im Meer besteht aus Plastik, das mit der Zeit in immer kleiner werdende Teile zerfällt. Mikroplastikpartikel und Plastik-Granulate aus Kosmetik und Hygieneprodukten erweisen sich zunehmend als Gefahr für die Gewässer, für Vögel und Meeressäuger und auch für die Menschen. Die Aufklärung über die Gefahren durch zunehmenden Müll im Meer muss verstärkt werden. Das veränderte Verbraucherverhalten hat schon bewirkt, dass auch einige Hersteller auf den Einsatz von Mikroplastik in ihren Produkten verzichten. Um die Meereswelt effektiv zu schützen, muss es aber ein deutliches Signal auch auf europäischer Ebene geben. Die Verwendung ungebundener Mikroplastikpartikel zum Beispiel in Reinigungsmitteln oder Körperpflegeprodukten gehört verboten!“


Das Land Niedersachsen informiert über den aktuellen Wissensstand, unterstützt die Forschung, engagiert sich mit Projekten zum Müllmonitoring und beteiligt sich an Informationskampagnen. Die Landesregierung fordert gemeinsam mit anderen Ländern vom Bund, sich auch auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass die Verwendung ungebundener Mikroplastikpartikel in Reinigungsmitteln, Kosmetika und Körperpflegemitteln verboten wird, sofern nicht zeitnah ein freiwilliger Ausstieg der Industrie erfolgt.
Außerdem fördert das Land ein Pilotprojekt, in dem Befischungen in Übergangsgewässern genutzt werden, um dort die Müllmengen zu erfassen und zu untersuchen. Ein weiteres Projekt bezieht sich auf die Untersuchung von Meso-Müll auf den Stränden von Juist und Baltrum.
Am 25.06. wird der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gemeinsam mit der Jade-Hochschule in Elsfleth ein Symposium „Mikroplastik in Gewässern – Handlungsbedarf in Niedersachsen“ durchführen. Umweltminister Wenzel wird die Eröffnungsrede halten.


Mehr zur Aktion „Kein Müll ins Meer“ und das Postkartenmotiv unter

http://www.umwelt.niedersachsen.de/kein-muell-ins-meer/kein-muell-ins-meer-117146.html

Mehr zum Thema Mikroplastikpartikel und Informationen zum Symposium unter

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/wasserwirtschaft/veranstaltungen/symposium_mikroplastik/symposium-mikroplastik-in-gewaessern---handlungsbedarf-in-niedersachsen-132954.html

Landtagsrede August 2014:

http://www.umwelt.niedersachsen.de/minister/reden_beitraege_interviews/kein-muell-ins-meer-126983.html

Presseinfo vom 19.05.2014: Europäischer Tag der Meere: Umweltministerium setzt Postkartenaktion „Kein Müll ins Meer!“ fort

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.06.2015

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