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Jahresbericht 2002

1 Allgemeiner Überblick

Das Lufthygienische Überwachungssystem Niedersachsen (LÜN) wird vom Niedersächsischen Landesamt für Ökologie (NLÖ) im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums betrieben. Das LÜN ist ein automatisiertes, telemetrisches Immissionsmessnetz, das im Januar 1978 in Betrieb genommen wurde. Damit liegen jetzt für die drei Regionen der ersten Ausbaustufe (Hannover, Braunschweig und Nordenham) Messwerte über einen Zeitraum von 25 Jahren vor. Nach der ersten Ausbaustufe wurden in den folgenden Jahren die Regionen Oker/Harlingerode (1980), Emden (1982), Peine (1983) und Wilhelmshaven (1984) integriert.

Ab dem Jahre 1988 manifestierte sich eine deutliche Reduktion der Luftschadstoffbelastung durch die Wintersmogrelevanten Komponenten Schwefeldioxid und Staub, während die allgemeine Belastung durch die kraftfahrzeugspezifischen Luftschadstoffe wie die Stickstoffoxide nahezu unverändert blieb. Folgende Konsequenzen wurden aus dieser bundesweiten Entwicklung gezogen:

  • Die Aufhebung der Nds. Smog-Verordnung Ende 1996 und im Zusammenhang damit die Stillegung von sieben LÜN-Stationen, deren Hauptaufgabe die Messung der für den Wintersmog relevanten Luftschadstoffe in den ehemaligen Smoggebieten war.
  • Die kontinuierliche Weiterentwicklung des LÜN zu einem auch kraftfahrzeugbezogenen Messnetz mit sogenannten Verkehrsstationen. Zu der von uns entwickelten Konzeption der Verkehrsstationen gehören folgende Punkte:
  • Die Ermittlung von Orten, an denen das höchste Belastungsrisiko durch die vom Kraftfahrzeugverkehr verursachten Luftschadstoffe vermutet werden kann.
  • Der Aufbau von Messstationen an diesen Orten, im direkten Einflussbereich des Kfz-Verkehrs.
  • Die Probenahme im Einatmungsbereich der betroffenen Bevölkerung mit einer Messhöhe von 1,5 Meter.
  • Die Entwicklung von Messmethoden für Kfz-spezifische Luftschadstoffe wie Benzol, Toluol, Xylole (BTX), Ruß und ihre Integration in das Messnetz.
  • Die Qualifizierung von Passivsammlern (ORSA 5) zur Bestimmung der BTX-Belastungen an Kfz-verkehrsnahen Punkten;
  • Die Bestimmung der Kfz-spezifischen Schwermetallbelastungen.
  • Die Verifizierung von Ausbreitungsrechnungen zur Modellierung der Schadstoffbelastung in Strassenschluchten.

Alle LÜN-Stationen außer den Verkehrsstationen erfüllen die Aufgabe der Überwachung der allgemeinen Luftgüte hinsichtlich der Leitkomponenten der Luftreinhaltung inklusive Ozon. Die Stationen sind so verteilt, dass eine weitgehend flächendeckende Information über die Ozonbelastung in Niedersachsen möglich ist.

2 Änderungen im Jahr 2002

Ab Januar 2001 wurden in der Straßenschlucht Hannover, Göttinger Straße drei neue Verkehrsstationen installiert: Diese haben die Bezeichnungen HRV1, HRV2, HRV3. Zusätzlich wurde in einer Nebenstraße (Behnsenstraße) der Göttinger Straße die "Background"-Station HRV4 errichtet. Diese Stationen werden zusammen mit der Station HRVS sowie eines OPSIS-Messplatzes HRT1 im Rahmen des Forschungsprojektes ValIUm betrieben. Hierüber wird separat berichtet. Parallel zum ValIum-Projekt wurden die Feinstaub- und die Schadgasbelastungen in der Göttinger Straße und ihrem Umfeld in den Jahren 2001 und 2002 intensiv untersucht. Der Abschlussbericht dieses Programmes liegt als Kurzversion (30 Seiten) und als CD-Version (180 Seiten) vor und kann beim NLÖ/LÜN bezogen werden. Der Titel lautet: Feinstaub- und die Schadgasbelastungen in der Göttinger Straße, Hannover, Reihe Nachhaltiges Niedersachsen, Band 24.

Das Messprogramm Nordenham, NMCC wurde Ende 2001 beendet. Die Messungen in dieser Region werden von der Station Wesermündung am Standort Bremerhaven fortgeführt. Die LÜN-Station wurde nach Bösel (Nähe Friesoythe) umgesetzt und dort ab April 2002 betrieben (LÜN-Bezeichnung: BLWW). Ab Ende 2002 wird an dieser Station ein Ammoniak-Messprogramm durchgeführt.

Das Sondermessprogramm WATTOZON II wurde abgeschlossen. Der Abschlussbericht liegt vor: WATTOZON II, die Immissionssituation an der Nordseeküste 2001, Reihe Nachhaltiges Niedersachsen, Band 21.

Das im Jahr 2001 mit dem Niederländischen Luftqualitätsmessnetz LML des RIVM, Bilthoven durchgeführte Vergleichsmessprogramm am LÜN-Standort Osnabrück wurde für die Messkomponenten Ozon, Feinstaub/PM10, NO, NO2, SO2 und CO ausgewertet. Der Abschlussbericht in einer englischen und deutschen Version mit dem Titel Field Comparison of Air Monitoring Networks in der NLÖ-Reihe Nachhaltiges Niedersachsen, Band 22 liegt vor.

3. Tabellarische EU-Auswertung

Die Auswertungen der Messungen der Luftqualität gemäß der EU-Rahmenrichtlinie 96/62/EG "Über die Beurteilung und Kontrolle der Luftqualität" wird entsprechend den in den EU-Tochterrichtlinien festgelegten Vorschriften durchgeführt. In den folgenden Tabellen werden diese Auswertungen für die Luftschadstoffe

- Schwefeldioxid, SO2
- Stickstoffoxide: NO, NO2, NOx
- Feinstaub, PM10

für alle Messstationen zusammengefasst. Die zugehörige Tochterrichtlinie: Richtlinie 1999/30/EG "Über Grenzwerte für Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Stickstoffoxide, Partikel und Blei in der Luft".

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