BTX-Messung mittels Diffusionssammlern 2002
Einleitung
Für BTX-Aromaten (Benzol, Toluol, m-, o-, p-Xylol), für die vom Wirkungsprofil her eine Langzeitüberwachung sinnvoll ist, stellt sich die Frage, ob unter den Randbedingungen eines Diffusionssystems (Einflussparameter: meteorologische Bedingungen, Anströmung u.a.), eine Langzeitüberwachung im Messnetzbetrieb möglich ist. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden fast alle LÜN-Stationen seit Dezember 1990 mit Diffusionssammlern als Passivsammler ausgerüstet. Als Expositionszeitraum wurden ca. 30 Tage gewählt, so dass Monatsmittelwerte ermittelt werden können. Um den Randbedingungen des Diffusionsprobenamesystems gerecht zu werden, wurden die Sammler im Innenbereich des Probenahmekopfes für die gasförmigen Komponenten der LÜN-Stationen montiert. Dadurch wurde ein Schutz gegen den Einfluss der Feuchtigkeit und die Sicherstellung einer Mindestanströmgeschwindigkeit von ca. 10 cm/s erreicht.
Die Ergebnisse für die Zeiträume 1991 bis 2001 sind in den jeweiligen LÜN-Jahresberichten enthalten. Es stellte sich heraus, dass die Grundbelastung in Niedersachsen relativ einheitlich ist. Aus diesem Grund wurde das Messprogramm reduziert. Es wurde nur an solchen Orten weitergeführt, die in der Vergangenheit erhöhte Werte aufwiesen. In diesem Jahresbericht werden die Ergebnisse für das Jahr 2002 zusammengestellt. Für den Zeitraum 1991 bis 2002 enthalten die Tab. C1 bis C3 eine Übersicht der Entwicklung der BTX-Belastung in Niedersachsen.
Zum Einsatz kamen die Diffusionssammler ORSA 5 der Firma Dräger, Lübeck. Als Nachweisgrenzen in der hier beschriebenen Einsatzart können für Benzol, Toluol, Xylol jeweils 0,1 µg/m³ angegeben werden. Dieser Wert gilt erst nach einer wesentlichen Verbesserung der Analytik im NLÖ im Jahr 1999.
Ergebnisse für den Zeitraum Januar 2002 bis Dezember 2002
In den folgenden Tabellen C4 bis C8 werden die Ergebnisse aus dem Messzeitraum Januar 2002 bis Dezember 2002 für die drei verkehrsbezogenen Messorte
- Hannover, Göttinger Straße
- Hannover, Sallstraße
- Braunschweig, Bohlweg
dargestellt. Sie enthalten die Monatsmittelwerte der Komponenten Benzol, Toluol, Xylole, die Gesamtmittelwerte und die Ergebnisse der parallel durchgeführten kontinuierlichen BTX-Messungen mittels Gaschromatographen (außer Sallstraße). Monatsmittelwerte, die kleiner als die Nachweisgrenze sind, wurden zur Berechnung des Gesamtmittelwertes auf die Nachweisgrenze gesetzt (bis einschließlich 1998 für Benzol 2 µg/m³ und Toluol, Xylol 3 µg/m³).
In der Bundesrepublik Deutschland werden in der 22. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Immissionswerte für Schadstoffe in der Luft - 22. BImSchV) vom 11. September 2002 die Grenzwerte der EU-Tochterrichtlinien übernommen Benzol: Jahresmittelwert 5 µg/m³). In der Verordnung über die Festlegung von Konzentrationswerten - 23. BImSchV - wird für Benzol ein Konzentrationswert von 10 µg/m³als Jahresmittelwerte festgelegt, der an hochbelasteten Verkehrsschwerpunkten wie Straßenschluchten und stark befahrenen Straßenkreuzungen eingehalten werden sollte.