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Atomkraftwerk Unterweser: Befunde an nuklearen Zwischenkühlern festgestellt

Umweltministerium informiert Staatsanwaltschaft


HANNOVER. Nachdem Sachverständige während der Revision im Atomkraftwerk Unterweser (KKU) Auffälligkeiten an nuklearen Zwischenkühlern festgestellt haben, hat das Niedersächsische Umweltministerium heute (Dienstag) vorsorglich die Staatsanwaltschaft informiert. "Es handelt sich hier um ein sehr ernsthaftes Problem", betonte der Minister. "Wir werden bei der weiteren Aufklärung dieser Vorgänge mit aller Entschiedenheit vorgehen."

An einem von insgesamt vier nuklearen Zwischenkühlern haben Sachverständige des TÜV Nord ‚unzulässige Befunde‘ und an zwei weiteren auch ‚gravierende Qualitätsmängel‘ festgestellt. Neben verschiedenen unzulässigen Abweichungen des tatsächlichen Zustandes von Schweißnähten gegenüber den Fertigungsunterlagen wurden darüber hinaus bei einer Schließnaht - der letzten Schweißnaht der Fertigung – vom Hersteller offenbar umfangreiche Reparaturmaßnahmen vorgenommen. Das ergaben weitere Untersuchungen durch die Sachverständigen.

"Das gesamte System der Kontrolle und Qualitätssicherung bei den Herstellern dieser Zwischenkühler muss auf den Prüfstand", fügte der Minister hinzu. Die vier nuklearen Zwischenkühler wurden nacheinander in den Jahren 1999 bis 2002 ausgetauscht, seien also als neuwertig zu bezeichnen. Für die Fertigung und Montage dieser neuen Komponenten wurde die Firma Siemens (jetzt FRAMATOME ANP) von der E.ON beauftragt, die wiederum die Fertigung im Unterauftrag an andere Firmen vergeben hatte.

Während des gegenwärtigen Stillstandes der Anlage sind zwei voll funktionsfähige Nachkühlketten erforderlich, diese stehen zur Verfügung. Das Niedersächsische Umweltministerium wird dem Wiederanfahren des Atomkraftwerkes Unterweser erst dann zustimmen, wenn alle vier Nachkühlketten wieder voll funktionsfähig sind.

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.11.2002
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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