Artikel-Informationen
erstellt am:
08.12.2004
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
HANNOVER. Den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Umweltpreis 2004 der Niedersächsischen Umweltstiftung hat Umweltminister Hans-Heinrich Sander am (heutigen) Mittwoch in Hannover verliehen. Der Preis wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Sander, Vorsitzender des Vorstands der Niedersächsischen Umweltstiftung, übergab die Preise im Rahmen eines Festaktes im Gästehaus der Landesregierung. "Der Umweltpreis stand dieses Jahr unter dem besonderen Motto "Kooperationen und Netzwerke". Er würdigt entscheidende und vorbildhafte Leistungen zum Schutz und Erhalt der Umwelt", erläuterte Sander.
Der mit 7.000 Euro dotierte erste Preis ging in diesem Jahr an die "Lebensgemeinschaft Sonnenhof e.V." für ihr zusammen mit der Stadt Vechta durchgeführtes Kooperationsprojekt "Flächenpool Großes Bruch". Die Lebensgemeinschaft ist eine als Werkstatt für behinderte Menschen anerkannte, gemeinnützige Einrichtung, die betreuten Menschen Wohnraum und Arbeit bietet. Der Vorsitzende der Lebensgemeinschaft, Peter Herr, nahm den Preis entgegen. Die Stadt Vechta und der Sonnenhof kooperieren im Bereich Pflege und Unterhaltung von Flächen, die im Rahmen der Bauleitplanung verpflichtend als Flächen zur Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft benötigt werden, dem sogenannten Flächenpool. Die behinderten Menschen übernehmen für die Kommune die dauerhafte Sicherstellung von geeigneten Pflegemaßnahmen. Sander hob in seiner Laudatio besonders die enge Verbindung von Umwelt- und Naturschutz mit der Daseinsfürsorge für behinderte Menschen hervor, die der Verein mit dieser hervorragenden Arbeit leistet: "Es ist der Stadt Vechta und dem Sonnenhof vorbildlich gelungen, behinderten Menschen nicht nur eine sinnvolle Tätigkeit im Bereich des Natur- und Umweltschutzes zu geben, sondern sie durch ihre Aktivität letztendlich am gesellschaftlichen Geschehen teilhaben zu lassen."
Den zweiten Preis in Höhe von 2.000 Euro erhielt die Stadt Norden für das Kooperationsprojekt "Förderung des nachhaltigen Tourismus in der niedersächsischen Küstenregion". Die Auszeichnung nahm die Bürgermeisterin der Stadt Norden, Frau Barbara Schlag, in Empfang. Der Stadt sei es gelungen ein Netzwerk aus Akteuren unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppierungen zusammen zu bringen. Dieses basiere auf einem herausragenden, nachhaltigen Tourismuskonzept, dass sich durch eine von allen Beteiligten gemeinsam anerkannte Verpflichtung für eine intakte Natur auszeichnet. "Dass ein Konsens zwischen Wirtschaft, Natur- und Umweltschutz gerade in einer ökologisch höchst sensiblen Region gelungen ist, ist vorbildlich", lobte Sander.
Der mit 1.000 Euro dotierte dritte Preis ging an die Karl Röttgers GmbH, einem mittelständischen Malerfachbetrieb aus Papenburg. Diese wurde durch ihren jüngsten Geschäftsführer Carsten Röttgers vertreten. In Kooperation mit der Firma Degussa und der Meyer-Werft ist es der Karl Röttgers GmbH gelungen, schädliche Lösungsmittel im Schiffbau durch die Entwicklung einer wasserbasierenden Grundierung zu reduzieren. Das seit Mai auf dem Markt eingeführte umweltfreundliche System ist richtungsweisend und unterschreitet schon jetzt die zukünftig noch verschärften gesetzlichen Emissionsgrenzwerte. "Die Karl Röttgers GmbH zeigt vorbildlich, wie auch ein mittelständisches Unternehmen in der Lage ist, sich aktiven Umweltschutz auf die Fahnen zu schreiben und setzt damit in diesem Bereich ein Zeichen für weitere Unternehmen", betonte der Minister.
Für sein über drei Jahrzehnte währendes Engagement im Umweltschutz und damit für sein Lebenswerk erhielt Hartmut Wagner aus Sulingen den diesjährigen Ehrenpreis. Er hat sich insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien verdient gemacht und vor allem der Stadt Sulingen und ihrer Region zukunftsweisende Impulse gegeben. In seiner Lobrede hob Sander den Mut und die Verantwortung des Preisträgers hervor, trotz vorhandener Widerstände neue Wege zu beschreiten, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Umwelt führen. So errichtete Herr Wagner 1989 die erste große Windkraftanlage in Niedersachsen mit anfangs großen finanziellen Schwierigkeiten. "Kennzeichnend für den Preisträger sind sein Durchhaltevermögen und seine Überzeugungskraft gepaart mit dem Willen eigenverantwortlich Veränderungen zu erzielen", unterstrich Sander. Den Ehrenpreis in Form eines Kunstwerkes wurde durch die Kestner Gesellschaft Hannover gestiftet und durch deren Direktor Veit Görner überreicht.
Als Vorstandsvorsitzender der Niedersächsischen Umweltstiftung nahm Minister Sander den Festakt zum Anlass, den anwesenden aktiven und ausgeschiedenen Gremienmitgliedern der Niedersächsischen Umweltstiftung für ihre jahrelange Mitarbeit und ihr Engagement im Beirat, im Vorstand und im Stiftungsrat zu danken. Er betonte in seiner Rede, dass das hohe Ansehen der Niedersächsischen Umweltstiftung letztendlich dem fachkundigen und kompetenten Gremienmitgliedern zu verdanken sei.
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08.12.2004
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16.03.2010