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Umweltminister beim NLWKN in Norden

Sander: Mehr Wirtschaftlichkeit beim Deichbau stärkt Küstenschutz


Presseinformation Nr. 22/2005

Norden. Umweltminister Hans-Heinrich Sander hat heute (Dienstag) die Direktion des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Norden besucht. Vor den Leitern der Geschäftsbereiche zeigte sich Sander erfreut, dass die Zersplitterung der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes auf Bezirksregierungen, NLÖ und NLWK mit der Zusammenfassung der Aufgaben in einer Behörde überwunden sei.

"Aus der Verwaltungsmodernisierung ist der NLWKN gestärkt hervorgegangen. Ich bin sicher, dass er auch die hinzugekommenen Aufgaben erfolgreich bewältigen wird. Die Fachkompetenz des Landes im Naturschutz ist dabei erhalten geblieben. Durch die Nähe zu den anderen Teilen des Landesbetriebs erwarte ich Impulse für den praktischen Naturschutz. Mit seinen 11 Dienststellen im gesamten Land ist der NLWKN in der Fläche gut aufgestellt"; erklärte Sander vor Vertretern von Deich- und Unterhaltungsverbänden sowie Naturschutzverbänden und dem Direktorium des NLWKN unter Leitung von Direktor Siegfried Popp.

Zugleich zeigte sich Umweltminister Sander erfreut, dass es trotz aller Sparnotwendigkeiten gelungen sei, die Gelder für den Küsten- und Hochwasserschutz auf dem Niveau der Vorjahre zu halten. "Ohne Deiche wird die Kulturlandschaft zerstört, die die Menschen geschützt wissen wollen. Deshalb werden wir planmäßig Deiche erneuern und erhöhen, wo immer es geboten ist. Dabei orientieren wir uns an dem, was heute nötig ist", erklärte der Minister.

Zugleich warb er für den effektiven Einsatz der vorhandenen Geldmittel: "Was bisher finanziell möglich gewesen sein mag, ist es heute nicht mehr. Wir sind gefordert zu schauen, wie wir auch beim Küstenschutz die Gelder wirtschaftlicher einsetzen können. Dazu gehört, dass Schutzdünen und Schutzdeiche gleich behandelt werden, dass Deiche - wenn es wirtschaftlich geboten, technisch möglich und mit den Schutzzielen des Nationalparks vereinbar ist - ins Deichvorland verbreitert werden und das Klei, wo es naturverträglich geht, aus dem Deichvorland entnommen werden kann", so Sander. "1100 Meter Deich für dasselbe Geld sich allemal besser als 1000 Meter. Angesichts von Deichen die immer noch Unterbestick (Fehlhöhen) aufweisen, müssen wir sehen, dass gebaut wird".

Zwar würde eine Kleientnahme kurzfristig Natur verändern, doch richtig gemacht könne neues entstehen. "Pütten, sprich die Entnahmestellen, bieten auch Lebensraum für Arten, die bedroht sind. Kiebitz, Seeregenpfeifer, Flussseeschwalbe und Lachseeschwalbe könne davon sogar profitieren. Natur ist eben dynamisch. Dies gilt insbesondere für das Watt in dem Klei neu gebildet wird und das zu den schönsten Lebensräumen zählt".

Für den Küstenschutz seien 45,7 Millionen Euro im Haushalt 2005 vorgesehen. Der Großteil der Gelder sei durch mehrjährige Vorhaben schon fest verplant. Wenn klar sei, wie teuer die Reparaturen der Sturmschäden seien, würden auch die restlichen Gelder vergeben, so der Minister.

Geplant sei beispielsweise den Hauptdeich zwischen Rysum und Campen im Landkreis Aurich zu erhöhen und das Deckwerk zu erneuern. Der Deichacht Krummhörn würden hierfür knapp 3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit werde begonnen, den letzten Deichabschnitt in Ostfriesland mit Unterbestick zu erhöhen, so Sander.

Die Erhöhung und Verstärkung des Hauptdeichs am Elisabethgroden im Wangerland könne durch den III. Oldenburgischen Deichband vorangetrieben werden. In 2005 würden dafür 3 Millionen Euro bereitgestellt. Der II. Oldenburgische Deichband werden zur Erhöhung und Verstärkung der Hauptdeiche an Jade und Weser zumindest 8,5 Millionen Euro erhalten, erklärte der Umweltminister. "An Jade und Wesermündung wird in den nächsten Jahren der Schwerpunkt der Deichbauten liegen", erklärte Sander.

Artikel-Informationen

erstellt am:
15.03.2005
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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