Artikel-Informationen
erstellt am:
03.09.2009
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
Pressemitteilung 75/2009
-Es gilt das gesprochene Wort-
Anrede,
für die Niedersächsische Landesregierung sind umweltfreundliche Energieerzeugung, effiziente Energienutzung und der Klimaschutz von zentraler Bedeutung. Die aktuellen Herausforderungen sind auch eine Chance für Innovation und Wachstum in Niedersachsen.
Wir setzen dabei auf den Wettbewerb um die besten Technologien und die effizientesten Verfahren. Nur so lässt sich eine umweltschonende Energieversorgung unserer Bürger und Unternehmen zu erschwinglichen Preisen langfristig sicherstellen.
Bis zum Jahr 2020 wollen wir in Niedersachsen den Anteil regenerativer Energien am Gesamtenergieverbrauch auf 25 Prozent erhöhen. Deshalb müssen Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Ausbau der erneuerbaren Energien im Vordergrund stehen.
Niedersachsen besitzt hierzu eine herausragende Forschung und Entwicklung sowie hoch qualifizierte Unternehmen für alle Problemlösungen in der Energiewirtschaft.
Anrede,
um für Investitionen in energiesparende Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand wichtige Impulse zu setzen, hat die Landesregierung bereits vor vielen Jahren die Landesinitiative "Energieeinsparung" gestartet.
Damit sollen Impulse für Investitionen in energiesparende Sanierungsmaßnahmen gesetzt werden. Verbraucher erhalten Informationen und Energieberatungen durch die Projektpartner NABU Niedersachsen und den Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerkes, wie z.B. mit dem Förderprojekt "Energiesparmobil Niedersachsen".
Anrede,
die Energieeffizienz von Gebäuden ist eine wichtige Komponente zur Erreichung der Energie- und Klimaziele der EU, des Bundes und der Länder, weil hier die Einsparerfolge am größten und am schnellsten zu erreichen sind.
So hat der Energieverbrauch in Privat- und Geschäftsgebäuden mit etwa 40% einen wesentlichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch und an den CO2-Emissionen. Hier besteht also ein beträchtliches Potenzial für kostenwirksame Einsparungen, die für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt erheblichen Nutzen mit sich bringen würden.
Anrede,
mit der Energieeinsparverordnung der Bundesregierung, die zum 1. Oktober 2009 in Kraft tritt, sind die energetischen Anforderungen im Gebäudebereich bereits um bis zu 30 Prozent verschärft worden.
Bis 2012 sollen sogar noch einmal weitere 30 Prozent folgen.
Umweltbewusstsein und steigende Energiekosten werden zu einer großen Nachfrage nach innovativen Lösungen für Neubau und Sanierung führen. Das zum 1. Januar 2009 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz soll außerdem den Einsatz der erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung erhöhen.
Niedersachsen beabsichtigt hier nicht, eine Nutzungspflicht im Sinne des Wärmegesetzes im Bestand einzuführen. Die Landesregierung will damit gewährleisten, dass die Bürger auch weiterhin von der Förderung nach dem Marktanreizprogramm profitieren.
Denn wir verkennen nicht, dass gerade bei Maßnahmen im Bestand die Investitionskosten für den Einsatz erneuerbarer Energien so hoch sein können, dass die Eigentümer schnell überfordert sein können.
Anrede,
die Landesregierung setzt auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Diesen gehört die Zukunft – allein schon, weil fossile Energieträger zeitlich nur begrenzt zur Verfügung stehen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien trägt bereits jetzt zur Ansiedlung und Neugründung von Firmen im Land bei und schafft so neue, überwiegend hochwertige Arbeitsplätze.
Für Niedersachsen ist dabei die Windenergienutzung sowohl aus energie- als auch regionalpolitischen Überlegungen von erheblicher Bedeutung. Sie kann die Versorgungssicherheit erhöhen, dient dem Umwelt- und Klimaschutz und trägt insbesondere in den windstarken Küstenregionen zu einer Stärkung der Wirtschaftsstrukturen bei.
Als ein weiterer bedeutsamer Energieträger für Niedersachsen hat sich der Einsatz der Biomasse entwickelt, sowohl in der Verstromung als auch zunehmend stärker zur Einspeisung von Biogas in die Erdgasnetze.
Innerhalb Deutschlands besitzt Niedersachsen als bedeutendes Agrarland im Bereich der energetischen Biomassenutzung erhebliche Potenziale, die bereits in großem Umfang genutzt werden.
Die direkte Nutzung der Solarenergie in Niedersachsen zur Stromerzeugung ist dagegen aufgrund der geographischen Gegebenheiten, d. h. der geringeren Anzahl von Sonnenstunden pro Jahr gegenüber süddeutschen Ländern, nur zu einem geringen Anteil möglich.
So hat die Photovoltaik mit gut 0,2% nur einen relativ kleinen Anteil an der Gesamtbruttostromerzeugung.
Aber auch hier können ungenutzte Potenziale weiter erschlossen werden.
Eine stark zunehmende Zahl von Photovoltaikanlagen ist insbesondere im ländlichen Raum ein sichtbares Zeichen für die wachsende Bedeutung dieser Technologie. Auch für solarthermische Anlagen lässt sich dieser Veränderungsprozesses beobachten. Er wird unterstützt durch die Förderung von solarthermischen Anlagen nach dem Marktanreizprogramm, das über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle abgewickelt wird.
Anrede,
wir sehen in Niedersachsen zudem gute Entwicklungsmöglichkeiten für den Energieträger Geothermie.
Bereits 2005 leitete die Niedersächsische Landesregierung Schritte zur Einrichtung einer Geschäftsstelle Geothermie beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie ein, um so dem positiven Trend im Bereich der Nutzung geothermischer Energie Rechnung zu tragen.
Die Geothermie ist als Energieträger klimaschonend, grundlastfähig, dezentral in Niedersachsen verfügbar und praktisch unerschöpflich, weil sie, mit Ausnahme von wenigen Wasserschutzgebieten, kaum räumlichen Einschränkungen unterliegt. Die Zukunftschancen der Geothermie liegen dabei nicht nur in der Beheizung von Gebäuden, sondern auch in den Bereichen Gebäudekühlung und Wärmespeicherung.
Anrede,
Selbst unter den günstigsten Voraussetzungen können die erneuerbaren Energien bis 2020 allerdings nur einen Teil der wegfallenden Erzeugungskapazitäten ersetzen. Über 30% an der Gesamtstromerzeugung werden sie nicht hinaus kommen.
Die Meseberg-Zielsetzungen der Bundesregierung gehen davon aus, dass der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung bis 2020 auf 25% angehoben werden soll.
Werden Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbare Energien zusammen gerechnet, können sie einen Gesamtanteil von bis zu 55% an der Stromerzeugung erreichen. Es muss aber gesagt werden, dass auch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen fast ausnahmslos mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Unter diesen äußerst ambitionierten Vorgaben müssen also konventionelle fossile Großkraftwerke den verbleibenden Anteil von mindestens 45 Prozent abdecken – sofern am Ausstieg aus der Kernenergie weiter festgehalten wird.
Anrede,
im Energiebereich insgesamt hat die Landesregierung von der früheren Breitenförderung auf eine Innovationsförderung umgestellt. Damit wurden die Voraussetzungen für eine Förderstrategie geschaffen, die die Stärken des Landes mit zentralen energietechnologischen Feldern verbindet.
Wichtigstes Instrument ist dabei das "Niedersächsische Innovationsförderprogramm", das am 01.05.2004 in Kraft trat und seitdem sehr erfolgreich ist. Dabei folgte die Innovationspolitik der konsequenten Ausrichtung auf kleine und mittelständische Unternehmen. So wurden in den Jahren 2004 bis 2008 insgesamt 62 Projekte in einer Gesamthöhe von rund 28 Millionen Euro bewilligt.
Anrede,
die Fachmesse SOLTEC findet nun bereits zum 14. Mal in Hameln statt. Sie ist als größte Fachmesse für Sonne & Energie in Norddeutschland der norddeutsche Marktplatz für fachlichen Austausch und verbrauchernahe Präsentation.
Hier treten Hersteller, Handwerk und Anbieter in Kontakt mit den Menschen. Nur wenn alle Verbraucher ihre Möglichkeiten zur Energieeinsparung und zum Einsatz der erneuerbaren Energien erkennen und nutzen, können wir die ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen. Energie, die nicht erst erzeugt werden muss, spart Ressourcen und schont den Geldbeutel.
Anrede,
den Veranstaltern und den Ausstellern der SOLTEC 2009 wünsche ich von ganzem Herzen den Erfolg, den Sie für sich erwarten und den Besuchern einen angenehmen und informativen Messebesuch.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Artikel-Informationen
erstellt am:
03.09.2009
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010