Umweltministerium und Deutsche Umwelthilfe bieten Informationsveranstaltungen zum Thema Netzausbau an
Die größte Herausforderung zum Gelingen der Energiewende in Deutschland stellt der sachgerechte Um- und Ausbau unserer Stromnetze dar. Niedersachsen ist gleich doppelt betroffen: Hier drehen sich die meisten Windräder, und durch Niedersachen soll ein wesentlicher Teil der Stromautobahnen führen, über die die erneuerbar erzeugte Elektrizität aus dem windreichen Norden in die Stromverbrauchszentren Süddeutschlands transportiert werden soll.
Beim Ausbau des Höchstspannungsnetzes setzt sich die Landesregierung bereits seit Beginn der Planungen der Netzlückenschlüsse von Nord- nach Süd- und Westdeutschland dafür ein, dass keine Freileitungen in Wohnbereichsnähe errichtet werden. Mit dem Niedersächsischen Erdkabelgesetz übernahm die Landesregierung bei diesem Thema bundesweit eine Vorreiterrolle. Der Bundesgesetzgeber hat mit dem EnLAG den niedersächsischen Ansatz aufgegriffen und für vier Pilotstrecken in Deutschland erstmalig bundesrechtliche Teilverkabelungen im Höchstspannungsnetz zugelassen. Für die von Wahle nach Mecklar geplante Neubautrasse zeichnet sich für die niedersächsische Teilstrecke nun ab, dass es gelingt, die Freileitungstrassen mindestens 400 Meter von den Siedlungsbereichen fernzuhalten. Nur im Bereich Göttingen wird dies in einem Abschnitt voraussichtlich nicht gelingen. Hier könnte es zu einem Teilerdverkabelungsabschnitt kommen.
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. und das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz laden Bürgerinnen und Bürger herzlich zu einer Veranstaltungsreihe ein, bei der es um den bevorstehenden Aus- und Umbau des Stromnetzes in Niedersachsen und insbesondere um die umstrittene 380-kV-Höchstspannungsverbindung Wahle-Mecklar gehen soll.
Die Daten und Veranstaltungsorte im Einzelnen:
Montag, 15. Oktober 2012, in Vechelde im Bürgerzentrum
Dienstag, 16. Oktober 2012, in Göttingen im Hotel ,Freizeit In,
Donnerstag, 18. Oktober 2012 in Einbeck im Rathaussaal
Moderiert von einem Vertreter der Deutschen Umwelthilfe e. V. werden Vertreter von Bürgerinitiativen, des Netzbetreibers TenneT, der Planungsbehörde sowie Wissenschaftler den Fragen von Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen. Die Veranstaltungen werden jeweils um 18 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) mit einem Referat von Niedersachsens Energieminister Stefan Birkner eingeleitet.
Bei den Veranstaltungen sollen Hintergründe und aktuelle Planungen im Zusammenhang mit der 380-kV-Stromleitung von Wahle nach Mecklar vorgestellt sowie Fragen zur Trassentechnik, zu den möglichen Auswirkungen elektromagnetischer Felder, aber auch zu Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung beantwortet werden: Warum wird die Leitung nicht als Erdkabel gebaut? Wäre eine Gleichstromleitung (HGÜ) vorteilhafter? Wann und wie können sich Bürgerinnen und Bürger in die Trassenplanungen einbringen?
Im Anschluss bleibt jeweils genügend Zeit für Diskussionen und die Beantwortung zusätzlicher Fragen. Für die Veranstaltungen, an denen auch regional aktive Bürgerinitiativen beteiligt sein werden, konnten hochkarätige Fachreferenten gewonnen werden. Die Firma TenneT TSO wird als verantwortlicher Übertragungsnetzbetreiber die raumordnerisch festgestellte Trassenführung vorstellen und über den Planungsstand bei den Vorbereitungen zum Planfeststellungsverfahren berichten.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.forum-netzintegration.de