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Entwicklung der Artenvielfalt

Wasser zum Trinken, Boden, in dem Nahrung wächst, Luft zum Atmen: Ein funktions- und leistungsfähiger Naturhaushalt liefert die wichtigsten Lebensgrundlagen für den Menschen. Eine Voraussetzung dafür, dass Ökosysteme Ressourcen in ausreichender Menge und guter Qualität bereitstellen können, ist die Artenvielfalt. Ihre Entwicklung wird bestimmt vom Schutz von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen. Angesichts der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Tier- und Pflanzenarten ist es allerdings kaum möglich, die Entwicklung der Artenvielfalt in Niedersachsen im Überblick aussagekräftig darzustellen. Dazu verläuft deren Entwicklung auch zu unterschiedlich. In Niedersachsen liegen immerhin für 22 Gruppen von Tier- und Pflanzenarten so gute Kenntnisse vor, dass sie hinsichtlich ihrer Gefährdung nach den bundesweit geltenden Kriterien bewertet werden können. Demnach ist in Niedersachsen knapp die Hälfte der heimischen Arten auf dem Rückzug.

Die Gründe dafür liegen vor allem in der Intensivierung der Landnutzung, insbesondere durch die Landwirtschaft, und die damit einhergehende starke Veränderung von spezifischen Lebensräumen: Trockenlegung und Überbauung, Zerschneidung, Verkleinerung sowie Stoffeinträge, aber auch Nutzungsänderung oder Nutzungsaufgabe führen zunächst zur Verkleinerung beziehungsweise Zersplitterung oder sogar zur Auslöschung lokaler Populationen. Wenn dann in den verbleibenden Populationen eine ausreichende Zahl von Nachkommen ausbleibt, drohen die betroffenen Arten ganz auszusterben. Verlierer – das heißt besonders bedroht – sind vor allem die Arten, die sehr spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum stellen und nicht flexibel auf die sich ändernden Lebensbedingungen reagieren können.

Dringender Handlungsbedarf ergibt sich insbesondere vor dem Hintergrund des Insektensterbens. Hier sind dringend ein landes- und bundesweit abgestimmtes Monitoring und Maßnahmen zum Insektenschutz erforderlich. Zukünftig wird es darauf ankommen, in der Agrarlandschaft und im Siedlungsraum Rückzugs- und Nahrungsräume für die Insektenfauna zu erhalten und wieder verstärkt zu entwickeln.

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.02.2016
zuletzt aktualisiert am:
12.12.2018

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