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Minister Wenzel und Meyer stellen das neue Programm „Niedersächsische Moorlandschaften“ vor – Moore stärken den Klimaschutz


Gemeinsame Presseinformation des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Umwelt- und des Landwirtschaftsministeriums haben der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel und Landwirtschaftsminister Christian Meyer heute (Mittwoch) das neue Programm „Niedersächsische Moorlandschaften“ vorgestellt. Das Programm ist Teil der klimapolitischen Strategie der Landesregierung.

Nach aktuellen Berechnungen werden die klimarelevanten Emissionen aller Moore und weiteren kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen auf 10,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr geschätzt. Dies entspricht rund 11 Prozent der Gesamtemissionen in Niedersachsen. „Weitermachen wie bisher ist angesichts dieser enormen Treibhausgas-Emissionen nicht zu akzeptieren“, so Umweltminister Wenzel. „Der Weltklimagipfel im Dezember in Paris hat ehrgeizige Klimaziele formuliert. Mit ebenso ehrgeizigen Programmen können wir die Umsetzung von Maßnahmen erreichen und unserer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht werden.“

„Mit dem neuen Programm „Niedersächsische Moorlandschaften“ haben wir einen Meilenstein erreicht; es bleibt aber noch ein ganzes Stück Weg vor uns. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist die gemeinsame Anstrengung aller wichtigen Akteure in den Mooren notwendig. Moormanagement kann nur im Dialog zu einem Erfolgsmodell werden“, so die beiden Minister weiter.

Das neue Programm baut auf den über Jahrzehnte gewonnenen Erfahrungen im Moorschutz auf. Zugleich stellt sich Niedersachsen den Herausforderungen des Klimawandels und seiner besonderen Verantwortung als Moorland. Das Programm „Niedersächsische Moorlandschaften“ wurde daher insbesondere auch auf Klimaschutzziele ausgerichtet und bedeutet somit einen Neubeginn beim Management von Mooren. Erstmals werden dabei neben den Hochmooren auch Niedermoore einbezogen. Diese sind in Niedersachsen fast ebenso verbreitet und setzen in der Summe mehr Treibhausgase frei als Hochmoore.

Um insgesamt weniger Torf zu verbrauchen, hat die Landesregierung zudem ein Torfersatzforum eingerichtet. Ziel ist es durch die Verwendung von immer weniger Torf im Hobby- und Erwerbsgartenbau die klimarelevanten Emissionen in diesem Bereich bis 2020 um 25 Prozent zu senken.

Für die Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz in Moorgebieten stehen in der Förderperiode 2014 bis 2020 aus dem EFRE-Fonds und zusätzlichen Landesmitteln rund 52 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.

Förderfähig sind Maßnahmen zur Optimierung des Wasserhaushaltes und Wiedervernässung von Mooren, zu moor- und klimaschonenden Bewirtschaftungsmaßnahmen sowie vorbereitende Arbeiten wie Planungen. Zu den ersten, im Frühjahr 2016 bewilligten Projekten zählen zum Beispiel die Modellvorhaben zur Umsetzung einer klimaschutzorientierten Landwirtschaft im Gnarrenburger Moor sowie zur Erprobung einer moorschonenden Bewirtschaftung von Grünland im Landkreis Wesermarsch.

Darüber hinaus haben das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium auch die neue ELER-Maßnahme „Flächenmanagement für Klima und Umwelt“ mit einem Umfang von 15 Millionen Euro bei der EU genehmigt bekommen. Sie sorgt in Verbindung mit der Flurbereinigung dafür, dass arrondierte Gebiete in Hochmooren wiedervernässt und landwirtschaftliche Perspektiven geschaffen werden können. Die erste „Moorschutz-Flurbereinigung“ wurde jetzt in Langenmoor (Landkreis Cuxhaven) gestartet.

Auf der Veranstaltung wurde die neue Broschüre „Programm Niedersächsische Moorlandschaften – Grundlagen, Ziele, Umsetzung“ vorgestellt. Die Broschüre steht unter www.umwelt.niedersachsen.de als Download bereit (http://www.umwelt.niedersachsen.de/download/107028 ) und kann in der Pressestelle des Umweltministeriums angefordert werden.


Artikel-Informationen

erstellt am:
11.05.2016

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