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Umweltminister Wenzel weiht Institut zur Auswertung der Asse-Atommüllakten ein

Presseinformation Nr 121/2013

Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat am Mittwoch offiziell das Institut für Wissensanalyse und Wissenssynthese (IWW) in Goslar eingeweiht. Zweck der Einrichtung ist die Analyse und Synthese von Altdokumenten, die bislang nicht digitalisiert worden sind. Das Institut will sich zunächst schwerpunktmäßig mit den Asse-Akten befassen, die dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) im Niedersächsischen Landtag vorgelegen hatten; später sollen auch andere Altdokumente ausgewertet werden.

Der Landtag hatte das Landesarchiv mit der Sicherung aller Akten aus dem Bestand des PUA zum Atommülllager in der ehemaligen Schachtanlage Asse II in Remlingen im Landkreis Wolfenbüttel beauftragt. Derzeit werden die Akten beim Landesarchiv für die Archivierung und wissenschaftliche Auswertung vorbereitet. Der Bund hat – wie vom Landtag erbeten – 7,2 Millionen Euro für die wissenschaftliche Auswertung der rund 3000 Ordner aus der dreijährigen Untersuchungsarbeit bereitgestellt.

Das neue Institut wird aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums finanziert; Leiter wird der früher im Kernforschungszentrum Jülich und später kurzzeitig als Asse-Geschäftsführer tätige Wissenschaftler Dr. Detlev Eck.

Umweltminister Wenzel sicherte den künftigen Institutsmitarbeitern seine Unterstützung zu. „Die Dokumentation der Akten wird kommende Generationen über frühere Abläufe, Erkenntnisse und Entscheidungen informieren und die Auswertung durch weitere Forschungsvorhaben ermöglichen. Vielleicht kann diese Transparenz dazu beitragen, ähnlichen Irrsinn wie den Weg in die Nutzung der Atomkraft künftig rechtzeitig zu stoppen oder zu verhindern.“

Zur wiederholten Kritik an einzelnen Maßnahmen der aktuellen Arbeit in der Asse sagte der Umweltminister, dass die jetzt begonnene Rückholung des Atommülls nur gelingen werde, wenn alle Verantwortlichen im Bund und im Land konstruktiv zusammenarbeiten. „Wir stehen vor einer Herausforderung, die nicht nur technisch, sondern auch rechtlich, politisch und ethisch-moralisch ohne Übertreibung als Jahrhundertaufgabe bezeichnet werden muss. Das marode Atommülllager gilt heute als eines der drängendsten Umweltprobleme in Deutschland. Es ist und bleibt eine ewige Mahnung gegen fahrlässige Wissenschaft und bedenkenlose Politik!“

Artikel-Informationen

erstellt am:
18.09.2013
zuletzt aktualisiert am:
19.09.2013

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