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Ökoenergien

Sander: Zusätzliche Kosten überfordern Verbraucher und Gewerbe - Reform der Einspeisevergütung dringend notwendig


Pressemitteilung 90/2010

HANNOVER. Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben heute (Freitag) ihre Prognose für die Umlage der Kosten durch Strom aus Erneuerbaren Energien für 2011 vorgelegt. Danach wird die EEG- Umlage in 2011 von jetzt 2,1 Cent auf 3,5 Cent je Kilowattstunde steigen. Damit ist die Umlage seit 2009 auf das Dreifache gestiegen.

„Die zusätzlichen Kosten durch Ökoenergien betragen bereits heute für einen Privathaushalt 150 Euro und werden zukünftig weiter steigen. Das ist für viele Familien schon jetzt nicht mehr zu leisten. Eine Reform der Einspeisevergütung ist daher dringend erforderlich“, erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander.

Fest stehe, dass der übermäßige Ausbau der Photovoltaik der vergangenen Monate und die immer noch großzügige Einspeisevergütung zu einem großen Teil zur jetzigen Entwicklung beitrage, erläuterte der Minister. So habe die Photovoltaik zwar einen Anteil von rund 50 Prozent an den Kosten, liefere aber nur 20 Prozent des Ökostroms. „Niedersachsen hatte sich daher bereits bei der letzten Novellierung des EEGs für eine stärkere Absenkung der Einspeisevergütung für Photovoltaik eingesetzt“, erinnerte Sander. „Wie wir jetzt sehen war unsere Zielrichtung richtig. Leider konnten wir uns mit unserer Forderung nach einer stärkeren Absenkung nicht durchsetzen“, so Sander.

Neben einer weiteren Absenkung der Einspeisevergütung für Photovoltaik ist auch eine Reform des Vergütungssystems für Strom aus Biogas erforderlich, fügte der Minister hinzu. Der in Niedersachsen regional stark unterschiedliche Ausbau der Biogasnutzung und die damit zusammenhängenden Probleme für die Regionen macht eine Veränderung des Vergütungssystems erforderlich. „In einigen Gegenden haben wir bereits erhebliche Probleme mit den Folgen des Biogasbooms. Niedersachsen wird sich daher dafür einsetzen, dass das Vergütungssystem stark vereinfacht wird und sich deutlich stärker als bisher an marktwirtschaftlichen Aspekten orientiert“, so Sander.

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erstellt am:
15.10.2010

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